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Resolution des Freundeskreises auf dem Pfingstjugendtreffen 2022

Resolution der Teilnehmer*Innen der Gesprächsrunde des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in SI beim Pfingstjugendtreffen 2022 in Gelsenkirchen

Wir Teilnehmer*Innen aus verschiedenen Herkunftsländern aus drei Kontinenten kamen heute hier zusammen, um ein Zeichen der Internationalen Solidarität zu setzen, gegen den Krieg, für das Recht auf Flucht, gegen Rassismus und rassistische Spaltung in Flüchtlinge erster und zweiter Klasse, wie es derzeit in Europa durch die krasse Ungleichbehandlung von Flüchtlingen mit bzw. ohne ukrainischen Pass betrieben wird.
Wir protestieren gegen die Regierungen, die mit ihrer Flüchtlingspolitik die wachsende Zahl der Flüchtlinge bekämpfen, anstatt die Fluchtursachen zu beseitigen. Wir protestieren dagegen, dass Flüchtlingen das Recht auf Arbeit verwehrt wird, und sie damit in Depressivität, Angst vor Abschiebung, manche sogar in Sucht und Kriminalität getrieben werden. Wir protestieren auch gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung von Flüchtlingen durch ehrenamtliche Helfer, wie es derzeit wieder der Crew der Iuventa widerfährt. Diesen Rettern gilt unsere ganze Solidarität gegen den Versuch, sie zu kriminalisieren. Der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität verurteilt auch die Parteinahme einiger afrikanischer Regierungen mit Russland und warnt vor der gewaltigen Unterschätzung dieses aggressiven Imperialisten. Ebenso wird die Kriegstreiberei der Nato-Länder verurteilt, die den Krieg weiter eskalieren und selbst auf der ganzen Welt Kriege anzetteln. Wir verurteilen die Kollaboration der Bundesregierung mit verschiedenen korrupten Regierungen in aller Welt und die Kennzeichnung dieser Länder als „sichere Herkunftsländer“, verbunden mit der Weigerung, Verfolgten Asyl zu gewähren.
Mitglied in unserer Organisation zu sein, bedeutet für Flüchtlinge und  solidarische Menschen, sich aktiv für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten einzusetzen. Ebenso steht der Freundeskreis auch für gegenseitige solidarische Hilfe – so konnte durch gemeinsame Anstrengung einer größeren Zahl von Flüchtlingen die Reise zum Pfingstjugendtreffen ermöglicht werden, auch wenn sie kein oder nur wenig Einkommen haben. Es wurden Erfahrungen ausgetauscht und Rat und Hilfe organisiert. Die Mitglieder wurden durch unser Treffen heute ermutigt und aufgerufen, die Organisation weiter aufzubauen, neue Gruppen in der ganzen Bundesrepublik zu gründen, sich regelmäßig zu treffen, sich selbst und die Öffentlichkeit über die Situationen in ihren verschiedenen Herkunftsländern zu informieren und die Hintergründe und Ursachen der weltweiten Fluchtbewegungen besser verstehen zu lernen. Wir stehen für eine Flüchtlingspolitik, bei der die Menschen und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen – damit stehen wir im krassen Widerspruch zur Flüchtlingspolitik der EU.
Wir fordern von der neuen Bundesregierung das uneingeschränkte Recht für alle Flüchtlinge, zu arbeiten und sich selbst zu versorgen, anstatt sie zu monate- und jahrelanger Untätigkeit in Flüchtlingscamps zu verdammen. Dazu werden wir uns erneut in einem Brief an die Regierungsparteien und insbesondere an den Arbeitsminister der Regierung wenden. Viele Flüchtlinge leiden sehr unter den Erlebnissen von Verfolgung, Bedrohung und Flucht. Mit einem Seminar wollen wir ihnen und ihren Unterstützern Wissen über Traumatisierung und Heilungsmöglichkeiten an die Hand geben, um das Leid zu lindern.
Gelsenkirchen, Pfingsten 2022

de_DEDeutsch
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