Menü Schließen

Willkommen an die Menschen aus der Ukraine – gleiches Recht für alle!

FREUNDESKREIS FLÜCHTLINGSSOLIDARITÄT GELSENKIRCHEN

Unter der Überschrift „Willkommen an die Menschen aus der Ukraine – gleiches Recht für alle!“ hat die Gelsenkirchener Gruppe des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität eine Erklärung veröffentlicht, die der Freundeskreis gestern Abend auch auf der dortigen Montagsdemo vorgetragen hat. Angesichts einer bevorstehenden gigantischen Flüchtlingswelle infolge des Kriegs mitten in Europa ist Flüchtlingssolidarität dringend erforderlich.

Resolution des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität Gelsenkirchen

Wir sind empört über die Invasion Russlands und den menschenverachtenden Krieg in der Ukraine! In unseren Heimatländern in Syrien und in verschiedenen Ländern Afrikas haben wir erlebt, wie Russland ebenso wie die NATO und die EU die Länder ausplündern und wie in Syrien oder in Mali Diktatoren und Putschisten unterstützen. Hunderttausende sind jetzt aus der Ukraine auf der Flucht. Viele kommen nach Deutschland – wir heißen sie herzlich willkommen! Wir wissen aus eigener Erfahrung, welch großes Leid durch Krieg, Terror und Elend Menschen in die Flucht treibt. Wir freuen uns, dass die neuen Flüchtlinge sofort Arbeitserlaubnis, ein »unbürokratisch zu verlängerndes Aufenthaltsrecht für 90 Tage« unter Verzicht auf die Dublin-Abkommen, Zusage für Integrationskurse, Transport in Bus oder gar einer Luftbrücke bekommen. Gut so.

Allerdings fragen wir uns: warum mussten und müssen Flüchtlinge aus Afrika, aus Asien, aus dem Mittleren Osten um all das jahrelang kämpfen? Oftmals immer noch ohne Erfolg? Wie viele brutale Abschiebungen gab es allein aus Gelsenkirchen wegen der Dublin-Abkommen? Warum bekommt unser Sprecher Adama Traoré aus Mali seit Jahren keinen dauerhaften Aufenthalt, nicht einmal einen Deutschkurs, obwohl in seinem Land Putschisten wüten und die Bundeswehr dort mit der Begründung bleibt, islamistische Fundamentalisten bekämen sonst die Oberhand? Wie kann die Bundesregierung all das beschließen – aber organisieren und finanzieren sollen das Länder und Kommunen, die ohnehin überlastet und hochverschuldet sind? Das birgt für alle in Deutschland lebenden Menschen die Gefahr des weiteren Abbaus von Sozialleistungen, Schwimmbädern, Wartelisten auf Kindergartenplätze usw.!

Unbürokratische Hilfe ist richtig, sie muss aber für alle Menschen gelten, die vor Krieg, Terror und Elend Schutz suchen in der EU und in Deutschland. Wir protestieren entschieden gegen eine inhumane, ungleiche Flüchtlingspolitik:

  • Es ist rassistisch, wenn farbige Flüchtlinge aus der Ukraine am Übergang nach Polen gehindert wurden: die Einreiseerlaubnis gilt nur für ukrainische Staatsbürger.
  • Es ist menschenverachtend, wenn noch vor wenigen Wochen an der Grenze von Belarus nach Polen Flüchtlingsfamilien trotz Eiseskälte brutal zurückgewiesen wurden – oft mit tödlichen Folgen.
  • Es ist die Sprache der Kolonialisten des 19. Jahrhunderts, wenn der Regierungspolitiker Kairidis in Griechenland die »offenherzige« griechische Aufnahmepolitik begründet: „Wir sprechen über weiße Christen, nicht die nicht-religiösen aus Afrika“.



Nein zur Spaltung in Menschen erster und zweiter Klasse, nach Hautfarbe, Herkunft oder Religion! Gemeinsam für das Recht auf Flucht und gleiche Rechte für alle demokratischen Flüchtlinge! Fester Zusammenhalt aller in Deutschland lebenden Menschen, egal ob Flüchtling oder »Einheimischer«!

Wir werden gemeinsam aktiv und sammeln Spenden:

  • Für den »Hilfsfonds Ukraine« – Soforthilfe, die zu 100 % beim Koordinierungsrat der Arbeiter in der Ukraine ankommt!
  • Wir unterstützen unseren Freund und Bundessprecher Alassa Mfouapon, der bereits vor Gericht einen wichtigen Teilerfolg gegen den martialischen Polizeieinsatz gegen Flüchtlinge in der Erstaufnahmestelle Ellwangen am 3. Mai 2018 erreicht hat. Am 28.3.22 wird dieser Prozess fortgesetzt mit dem Ziel, dass auch in Flüchtlingsunterkünften das Grundrecht auf Unversehrtheit der Wohnung gilt.
  • Wir arbeiten weiter eng mit »Stand by me Lesvos« zusammen. Die Flüchtlinge im Lager Kara Tepe / Griechenland verwirklichen trotz ihrer eigenen elenden Lage in berührender Weise internationale Solidarität: Sie haben sage und schreibe 2000 Euro für Frauen und Kinder in Afghanistan gespendet! Sie rufen aber die Flüchtlinge aus der Ukraine auch zur Wachsamkeit auf: »Uns blutet das Herz, aber seid vorsichtig. Wir haben gesehen, dass viele NGOs (Nichtregierungsorganisationen) so viel Geld mit Bildern unserer Kinder gesammelt haben. Und was haben viele von ihnen getan? Nichts. Alle sammeln wieder Geld. Schaut genau hin, wohin das geht und wieviel tatsächlich gegeben wird. Wir haben die Erfahrung, dass über 90% in dunkle Kanäle verschwinden. Also passt auf!«
  • Wir denken auch über den Tag hinaus und fördern die 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz 2023 in Deutschland. Schon jetzt sammeln wir für starke Bergarbeiterdelegationen aus der Ukraine und Russland! Arbeiter sollen nicht aufeinander schießen, sondern gemeinsam für die Zukunft kämpfen!
    Hoch die internationale Solidarität!

Macht mit im FREUNDESKREIS FLÜCHTLINGSSOLIDARITÄT!
Das nächste Treffen in Gelsenkirchen ist am Samstag 7. Mai 2022 um 16 Uhr im Treff International, Hauptstraße 40
Kontakt über: Marlies Schumann, Hauptstraße 40, 45879 Gelsenkirchen, 209/202451, E-Mail: marlies.schumann@wpadmin-almfo

Her Herunterladen

https://freunde-fluechtlingssolidaritaet.org/wp-admin/upload.php?item=3465

de_DEDeutsch
Cookie Consent with Real Cookie Banner