Alle Menschen werden Brüder! Stoppt GEAS! Stärkt Asyl- und Flüchtlingsrechte! Wir sind Flüchtlinge, wir sind Arbeiter und wollen arbeiten! Unter diesem Motto demonstrierten vergangenen Samstag Geflüchtete aus mindestens 8 Ländern und Einheimische gemeinsam bei strahlenden Sonnenschein durch die Leipziger Innenstadt.
Am gleichen Tag fanden in vielen Städten Deutschlands, wie unter anderem in Leipzig, erneut antifaschistische Demonstrationen statt, ganz bewusst einen Tag vor der Europawahl. Unsere Aktion verstand sich auch als ein Teil davon.
Die EU hat Anfang April das menschenverachtende Antimigrationsabkommen GEAS (gemeinsame Europäische Asylabkommen) verabschiedet unter Zustimmung der Ampelregierung. Nach dem furchtbaren Angriff eines afghanischen Flüchtlings auf eine Versammlung in Mannheim und dem Tod eines Polizisten wurde dies missbraucht um eine Hetzkampagne gegen Flüchtlinge zu starten. Auch der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität ist für die Bestrafung des Täters. Er verurteilt aber wie dies nun unter anderem von Bundeskanzler Scholz zum Vorwand genommen wird, Menschen nach Afghanistan,Syrien und andere Länder abschieben zu wollen. In Länder in denen brutale Kriege toben und ultrareaktionäre Regimes herrschen.
Und die AfD plant eine großangelegte „Remigration“ von Migranten in Deutschland! Dagegen sind in den letzten Monaten fast 6 Millionen Menschen auf die Straße gegangen.
Das ermutigt viele Menschen, auch Flüchtlinge. Gleichzeitig sind durch die Stimmungsmache und Hetze zehntausende Flüchtlinge in Angst und Schrecken versetzt worden. Die Solidaritätsbewegung mit Flüchtlingen ist aufgrund der Stimmungsmache in den letzten Jahren stark zurück gegangen. Deshalb war es umso wichtiger, dass diese Demo erfolgreich stattfand. In Diskussionen mit Passanten zeigte sich auch, dass die meisten Menschen weiterhin solidarisch mit Flüchtlingen sind und vor allem die faschistoide Politik der AfD ablehnen.
Mutig und kämpferisch rief der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität dazu auf gegen die reaktionäre Politik der Regierung und bürgerlichen Parteien Farbe zu bekennen.
In seiner Rede bei der Auftaktkundgebung sagte Azumah zur Europawahl (Stellvertretender Bundes-Sprecher des Freundeskreis Flüchtlingssolidarität): „Entscheidet bei eurer Wahl bewusst, welche Richtung ihr unterstützt: Menschen ertrinken lassen oder retten? Stacheldraht aufstellen oder willkommen heißen? Deals mit Autokraten machen oder legale Wege für die Flucht schaffen?
Wir wissen, dass die Wahl nicht alle Probleme löst, aber man kann und sollte mit seiner Stimme Position beziehen. Unsere Vorschläge sind Erik Marquardt (die Grünen auch wenn die Partei als Ganzes nicht wählbar ist) Monika Gärtner-Engel (Internationalistische Liste MLPD) und Carola Rakete (Die Linke).“
Bei dem Zug durch die Innenstadt gab es viel Zustimmung von Passanten, manche reihten sich in den Demozug ein, andere entschieden sich, dass sie gleich beim Freundeskreis aktiv werden wollen.
Am Ende der Demonstration kam es noch zu einer tief bewegenden Verbrüderung der Demo des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität mit einer Solidaritätsaktion von Handala zur Solidarität mit dem palästinensische Volk und für den palästinensischen Befreiungskampf!