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IG Metall Köln-Leverkusen schließt sich mit Flüchtlingen zusammen



Am 20. November war der Bundessprecher des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität, Alassa Mfouapon, bei der IG Metall Köln-Leverkusen zu Gast. Auf der Delegiertenversammlung fand eine Podiumsdiskussion unter dem Motto „Asylrecht statt Unrecht“ statt. Es handelte sich um eine stimmungsvolle und solidarische Veranstaltung mit Kolleginnen und Kollegen aus vielen Betrieben. Alassa Mfouapon sagt dazu: „Ich habe mich sehr wohl unter den Kollegen gefühlt. Die Gewerkschaft und wir Flüchtlinge haben uns richtig zusammengeschlossen.“

Den Anfang machte Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen, Sprecher des Kölner Runden Tisches für Integration. Er rief uns die Ursprünge des Asylrechts ins Gedächtnis – als Schlussfolgerung aus dem Zweiten Weltkrieg und der schrecklichen Verfolgung von Juden, Gewerkschaften und Andersdenkenden. Er legte uns Zahlen dar, welche zeigen, wie viele Flüchtlinge in die EU und nach Deutschland kommen. Seine Meinung wurde sehr deutlich, als er sagte: „Wir haben in Deutschland 21.000 Ausreisepflichtige bei 84 Millionen Einwohnern. Und seit drei Monaten wird unentwegt über Abschiebung diskutiert. Da fragt man sich, ob die noch alle Latten am Zaun haben.“

An dieser Stelle gab es großen Applaus – aber zwei Kollegen verließen die Versammlung vorzeitig. Die kontroverse Debatte muss geführt werden. Als Zweites berichtete Alassa Mfouapon. Seine Fluchtgeschichte hinterließ einen solchen Eindruck, dass man es den Gesichtern ansehen konnte. Grundsätzlich betonte er: „In Deutschland wird in den Schulen gesagt, Imperialismus war früher. Als Afrikaner sage ich: Imperialismus ist auch heute noch präsent. Europa nimmt aus Afrika Ressourcen, aber will die Menschen nicht. Die Politik, die in Europa zu wachsenden Problemen führt, ist auch mitverantwortlich für unsere Fluchtgründe.“ Ein Kollege griff das in der Diskussion auf und prangerte die Politik der EU gegenüber Afrika an.

Als Drittes sprach ein Vertreter der Arbeitsagentur Köln. Er betonte die Bedeutung von Taten statt nur Worten für die Integration. Jeder Sprachkurs, jedes Arbeitsangebot, jedes gemeinsame Fußballspiel – das hilft wirklich weiter.

Eine kurze, aber kontroverse Diskussion schloss sich an. Ein Kollege sagte: „Die Leute auf der Straße interessieren sich oft nicht für diese Zahlen. Sie haben einfach Angst vor Überfremdung, sodass sie ihr Deutschland nicht wiedererkennen.“

Mehrere Beiträge sind darauf eingegangen. Es wird daran gearbeitet, eine Stimmung gegen Flüchtlinge zu schaffen. Natürlich wirkt das bei vielen Leuten, es kommt aber nicht von den Leuten selbst. Viele Gewerkschafter nickten ab. Sie kennen das vielleicht, wenn zum Beispiel Medienkampagnen gegen Forderungen in der Tarifrunde gefahren werden.

Alassa Mfouapon stellte den Freundeskreis Flüchtlingssolidarität, die bisher erreichten Erfolge und die aktuelle Kampagne vor. „Wir sind Flüchtlinge, wir sind Arbeiter, wir wollen arbeiten! Außerdem fordern wir, in Talkshows eingeladen zu werden, wenn wieder über uns geredet wird.“

Das kam gut an. In den Spendendosen landeten 377 Euro für den Freundeskreis Flüchtlingssolidarität, sieben Bücher – “Now let’s talk” vom Freundeskreis – wechselten den Besitzer.

In seinem Beitrag sagte Alassa Mfouapon zum Ende: „Es ist wichtig, dass wir uns als Flüchtlinge gewerkschaftlich organisieren. Solidarität geht nicht nur in eine Richtung. Ich grüße auch die Ford-Kollegen, die morgen für ihre Arbeitsplätze protestieren. Gleichzeitig wünschen wir uns auch von den Gewerkschaften starke Solidarität mit den Flüchtlingen. Nur so können wir die Spirale durchbrechen. Arbeiter, egal welcher Herkunft, ob Flüchtlinge oder nicht, müssen sich gegen Ausbeutung zusammenschließen und den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Gemeinsam sind wir stark.“

Eine rundum gelungene Veranstaltung.

Alassa Mfouapon und der Freundeskreis bedanken sich herzlich: bei dem Delegierten Niko Held, der den Kontakt hergestellt hat, bei der IG Metall Köln-Leverkusen für die Einladung und besonders bei Kerstin Klein und Paul Hecker vom Ortsvorstand der IG Metall.

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