Foto: Im Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos: selbst organisierter Musikunterricht in selbst umgebauten Bussen
20. Juni – Weltflüchtlingstag und laut UNHCR ein Tag, wo Regierung und Gesellschaft dazu aufgerufen sind, „Geflüchtete an allen Lebensbereichen teilhaben zu lassen – von der Bildung über die Gesundheitsversorgung bis hin zum Sport.“Dazu Alassa Mfouapon, Flüchtlingsaktivist und Sprecher der Organisation Freundeskreis Flüchtlingssolidarität: „Was für eine Heuchelei. Ich habe von vielen Menschen in der Gesellschaft Solidarität erfahren – von Arbeitern , Frauen aus der Nachbarschaft, von fortschrittlichen und revolutionären Menschen. Die Regierungen dagegen stehen für die menschenverachtende Flüchtlingspolitik, wie in der EU und der BRD, gegen die wir uns gemeinsam wehren. Diese Politik ist auch verantwortlich dafür, dass wir aus unseren Ländern fliehen mussten. Und dann werden wir als Flüchtlinge wie Menschen 2. und 3. Klasse behandelt. Die Regierungen machen die EU-Sammelcamps zu Gefängnissen , organisieren illegale Pushbacks, lassen Flüchtlinge ins Meer zurück treiben. Wo ist die Teilhabe an allen Lebensbereichen, wenn z. B. die Griechische Regierung bei der Corona-Infektion in Kara Tepe auf Lesbos, bei sexuellen Übergriffen und faschistischen Angriffen keine Hilfe leistet? Hilfe kommt dort von den Flüchtlingen selbst, die mit Einwohnern aus Lesbos sich organisiert haben, die überfluteten Zelte im Winter trocken legen, Schulen für die Kinder aufgebaut haben und die Sauberkeit im Lager und auch auf der Insel organisieren. Unsere Asylanträge werden abgelehnt oder gar nicht erst angenommen, weil z.B. von der Bundesregierung Herkunftsländer willkürlich zu ‚sicheren Herkunftsländern‘ erklärt und Menschen in den Tod abgeschoben werden. Überall Gängelung, Schikanen und Wohnverhältnisse, die zum Himmel schreien – Unverletzlichkeit der Wohnung? Gilt nicht für Flüchtlinge. Da verkommen die Verlautbarungen des UNHCR schlicht zu leeren Worthülsen, und lenken von denen ab, die für diese Zustände verantwortlich sind.“
Vor drei Jahren wurde Alassa am Tag des Flüchtlings nach Italien abgeschoben, um ein halbes Jahr auf der Straße von Almosen zu leben. Als er nach 6 Monaten legal wieder einreiste, wurden kübelweise Dreck und Lügen über ihn ausgebreitet – alle diese Dinge sind belegt, wurden gerichtlich festgestellt und Punkt um Punkt mühsam auf dem Klageweg zurückgewiesen. Einen Ausbildungsplatz hat er inzwischen durch Eigeninitiative gefunden – doch das Recht, am Ort der Ausbildung zu wohnen – Fehlanzeige! Freizügigkeit gilt offenbar nicht für Flüchtlinge, noch nicht einmal, wenn sie arbeiten und Steuern bezahlen. „Wir ziehen unsere eigenen Schlüsse aus dieser Misere“ – so Alassa Mfouapon – „wir organisieren uns selbst, Seite an Seite mit fortschrittlichen Menschen und Bewegungen in Deutschland. Wir sind keine hilflosen Opfer. In diesem Sinne stimme ich dem UNHCR durchaus zu: Gemeinsam können wir alles erreichen! Ich habe hier gelernt, dass Teilhabe in allen Lebensbereichen heißt, zu lernen, wie hier in Deutschland Arbeiter gegen Entlassungen und um ihre Rechte kämpfen, wie sich Menschen für die Umwelt und das Klima organisieren und sich Gedanken um eine Welt machen, in der kein Mensch mehr flüchten muss. Dies alles können wir nur gemeinsam erreichen.“
Dazu Alassa Mfouapon, Flüchtlingsaktivist und Sprecher der Organisation Freundeskreis Flüchtlingssolidarität: „Was für eine Heuchelei. Ich habe von vielen Menschen in der Gesellschaft Solidarität erfahren – von Arbeitern , Frauen aus der Nachbarschaft, von fortschrittlichen und revolutionären Menschen. Die Regierungen dagegen stehen für die menschenverachtende Flüchtlingspolitik, wie in der EU und der BRD, gegen die wir uns gemeinsam wehren. Diese Politik ist auch verantwortlich dafür, dass wir aus unseren Ländern fliehen mussten. Und dann werden wir als Flüchtlinge wie Menschen 2. und 3. Klasse behandelt. Die Regierungen machen die EU-Sammelcamps zu Gefängnissen , organisieren illegale Pushbacks, lassen Flüchtlinge ins Meer zurück treiben. Wo ist die Teilhabe an allen Lebensbereichen, wenn z. B. die Griechische Regierung bei der Corona-Infektion in Kara Tepe auf Lesbos, bei sexuellen Übergriffen und faschistischen Angriffen keine Hilfe leistet? Hilfe kommt dort von den Flüchtlingen selbst, die mit Einwohnern aus Lesbos sich organisiert haben, die überfluteten Zelte im Winter trocken legen, Schulen für die Kinder aufgebaut haben und die Sauberkeit im Lager und auch auf der Insel organisieren. Unsere Asylanträge werden abgelehnt oder gar nicht erst angenommen, weil z.B. von der Bundesregierung Herkunftsländer willkürlich zu ‚sicheren Herkunftsländern‘ erklärt und Menschen in den Tod abgeschoben werden. Überall Gängelung, Schikanen und Wohnverhältnisse, die zum Himmel schreien – Unverletzlichkeit der Wohnung? Gilt nicht für Flüchtlinge. Da verkommen die Verlautbarungen des UNHCR schlicht zu leeren Worthülsen, und lenken von denen ab, die für diese Zustände verantwortlich sind.“
Vor drei Jahren wurde Alassa am Tag des Flüchtlings nach Italien abgeschoben, um ein halbes Jahr auf der Straße von Almosen zu leben. Als er nach 6 Monaten legal wieder einreiste, wurden kübelweise Dreck und Lügen über ihn ausgebreitet – alle diese Dinge sind belegt, wurden gerichtlich festgestellt und Punkt um Punkt mühsam auf dem Klageweg zurückgewiesen. Einen Ausbildungsplatz hat er inzwischen durch Eigeninitiative gefunden – doch das Recht, am Ort der Ausbildung zu wohnen – Fehlanzeige! Freizügigkeit gilt offenbar nicht für Flüchtlinge, noch nicht einmal, wenn sie arbeiten und Steuern bezahlen. „Wir ziehen unsere eigenen Schlüsse aus dieser Misere“ – so Alassa Mfouapon – „wir organisieren uns selbst, Seite an Seite mit fortschrittlichen Menschen und Bewegungen in Deutschland. Wir sind keine hilflosen Opfer. In diesem Sinne stimme ich dem UNHCR durchaus zu: Gemeinsam können wir alles erreichen! Ich habe hier gelernt, dass Teilhabe in allen Lebensbereichen heißt, zu lernen, wie hier in Deutschland Arbeiter gegen Entlassungen und um ihre Rechte kämpfen, wie sich Menschen für die Umwelt und das Klima organisieren und sich Gedanken um eine Welt machen, in der kein Mensch mehr flüchten muss. Dies alles können wir nur gemeinsam erreichen.“